Was bedeutet Bioimkerei?
In meiner Bioimkerei kommen keine
chemisch-synthetische Medikamenten gegen die Varroa- Milbe zum Einsatz. Die Bienen werden in Kästen mit biologischem
Farbanstrich oder Körben aus Naturmaterialien gehalten.
Bei meiner Bioimkerei werden bewußt keine Plastikabdeckplanen in den Beuten eingesetzt. Der Honig wird von mir zudem nicht in Plastikbehältern gelagert,
was die Gefahr der Ausdünstung von Weichmachern in den Honig ausschließt.
Der Königin werden nicht die Flügel geschnitten.
Die Bienen sollen, soweit es möglich ist, selbsterstellten Naturwabenbau praktizieren können. Es wird ihnen so
die Entscheidung darüber überlassen, ob sie Arbeiterinnen oder Drohnenbrut haben wollen. Auch die Größe der Zellen wird von
ihnen selber bestimmt. Daneben kommen Biowachsmittelwände zum Einsatz. Der natürliche Schwarmtrieb wird berücksichtigt.
Den Bienen wird ein großer Teil ihres Honigs als Winterreserve belassen, so dass nur in Ausnahmefällen mit Zucker zugefüttert wird. Mir ist dabei wichtig, dass über den Biostandard hinaus, nur der leider teurere heimische Rübenzucker zum Einsatz kommt und kein Rohrzucker, der erst über die halbe Welt mit dem Flugzeug transportiert werden mußte und so unseren ökologischen Fußabdruck vergrößert. Das
restliche Winterfutter ist gentechnikfrei. Die Qualität und Reinheit des Biohonigs wird bei mir vom Kontrollverein in Karlsruhe überprüft.
Ich setze auf einen eigenen Wachskreislauf. Schwefeldampf zum Schutz gegen die Wachsmotte sowie Schwefelsäure zum Aufhellen des Wachses wird von mir nicht eingesetzt.
Zum Schutz von Wild- und Solitärbienen werden Nisthilfen erstellt.
Meine Bioimkerei ist seit 2011 durch den Kontrollverein ökologischer Landbau biozertifiziert und trägt die EG-Nr: DE-NW-022-03720-A.
Die Notwendigkeit des Schwärmens
"...Diese Tatsache weist uns doch daraufhin, daß gerade das Nichtschwärmen und nicht das Schwärmen auf die Eingriffe des Menschen zurückzuführen ist, und daß dieser mit seiner störenden Behandlung die natürliche Veranlagung des Biens zurückgebildet hat."
(W.Schmitz: Bergische Bienenzucht, Vohwinkel 1918, S. 21)
Bei einer Imkerveranstaltung im Jahre 2013 bezeichnete eine Bienenwissenschaftlerin das Schwärmenlassen der Bienen sinngemäß als "Tierquälerei". Ihre Aussage ist meilenweit von den oben zitierten Erkenntnissen eines Altvorderen Imkers entfernt.
Der Schwarm ist und bleibt die natürlich Art der Vermehrung der Bienen. Er trägt zur Entwicklung gesunder Königinnen bei und reduziert die Varroenlast im Volk.
Problematisch wird das Festhalten am Schwarmprinzip als ausschließliches Vermehrungsprinzip dann, wenn es um die Arterhaltung einer bedrohten Bienenrasse wie der Dunklen Biene geht. Da es nur noch wenige Exemplare dieser Art gibt, ist dieses Prinzip hier nur bedingt als Leitlinie tauglich. Richtlinien der Bioverbände sollten dies berücksichtigen.
Billiger Honigimport weltweit?
Eine besondere Problematik stellen Billigimporte von Honig dar. Sie werden manchmal unreif geerntet und deshalb erhitzt, um den Wassergehalt zu senken, eine Honiggärung zu verhindern, den Honig vom Wachs zu trennen oder ihn leichter verarbeiten zu können. Dabei gehen Vitamine und Enzyme verloren. Man hat in Auslandshonigen sogar Antibiotika gefunden, die gegen die Bienenseuche „Faulbrut“ eingesetzt wurden. Aufgrund dieser Rückstände hat die EU zeitweise ein Einfuhrverbot für chinesischen Honig erlassen. Geben Sie daher ungespülte Honiggläser aus dem Supermarkt nie in den Altglascontainer. Sie könnten so einheimische Bienen anstecken. Manchmal wird der Pollen aus dem Honig herausgefiltert. Es ist dann nicht mehr möglich die genaue Herkunft des Honigs zu bestimmen. Ausländischer Honig sichert zudem auch nicht die wertvolle Bestäubung in unserer Region.